Colorado ist nicht nur für majestätische Gipfel, weite Prärien und pulsierende Städte wie Denver bekannt, sondern auch für seine geheimnisvolle Seite. Wer zwischen Oktober und Halloween durch den Bundesstaat reist, begegnet einer Mischung aus Geschichte, Legenden und schaurigen Erlebnissen. Von verlassenen Geisterstädten bis hin zu berüchtigten Spukhotels reicht die Palette – und überall erzählen Orte von einer Vergangenheit, die bis heute Gänsehaut verursacht.

Hotels mit Gänsehautgarantie und Geisterstädte
Ein Aufenthalt im Stanley Hotel in Estes Park ist nichts für schwache Nerven. Das über 100 Jahre alte Haus inspirierte Stephen King zu seinem weltberühmten Roman The Shining – und Gäste berichten bis heute von flackernden Lichtern, unerklärlichen Geräuschen und Erscheinungen in den Fluren. Besonders berüchtigt ist Zimmer 217, das für Mutige buchbar ist. Ergänzt wird das Erlebnis durch Nachttouren und spezielle Führungen, die tief in die Spukgeschichte eintauchen.

Noch düsterer wirkt das Black Monarch Hotel in Victor. Einst Treffpunkt der Goldrausch-Ära, ist es heute ein Boutiquehotel mit morbidem Charme. Berichte über paranormale Aktivitäten sind hier keine Seltenheit, und die Kulisse inmitten der Rocky Mountains verstärkt den unheimlichen Reiz zusätzlich.
Doch Colorado hat nicht nur Spukhotels, sondern auch Geisterstädte mit greifbarer Geschichte. Mehr als 1.500 Siedlungen entstanden während des Goldrauschs – viele wurden nach dem Ende des Bergbaus abrupt verlassen. Heute wirken Orte wie Ashcroft bei Aspen wie eingefrorene Zeitkapseln. Die Aspen Historical Society bietet übrigens auch direkt in Aspen Führungen durch Gefängnisse, Saloons und alte Stallungen, die Geschichten aus der Vergangenheit lebendig werden lassen.
St. Elmo, hoch in den Sawatch Mountains gelegen, zählt zu den am besten erhaltenen Geisterstädten des Westens. Die hölzernen Fassaden entlang der staubigen Main Street erinnern an klassische Westernfilme – ein Stück Colorado-Geschichte, das noch immer zum Greifen nah scheint.
Nicht weniger unheimlich ist der Central City Masonic Friedhof. Besucher berichten von mysteriösen Lichtkugeln und unheimlichen Gestalten, die auf Fotos erscheinen. Jedes Jahr im Oktober lädt die Gilpin County Historical Society zum „Creepy Crawl“, bei dem Gäste die düstere Seite der Stadt kennenlernen.

© Jack Hebert – Visit COS
Festivals, Geistertouren und Halloween-Spaß
Halloween wird in Colorado groß geschrieben. In Manitou Springs gedenken Einheimische und Besucher beim legendären Emma Crawford Sargrennen einer Frau, deren Sarg einst durch Erosion den Berg hinabstürzte. Heute treten Teams mit geschmückten Rennsärgen gegeneinander an – ein Fest mit Humor, Musik und Kostümen.
In Telluride zieht die Horror Show Filmfans aus aller Welt an. Vom 10. bis 12. Oktober 2025 verwandelt sich die Stadt in ein Mekka für Horrorfans. Neben Filmvorführungen gibt es Lagerfeuer-Geschichten, Panels und Begegnungen mit Regisseuren.

Auch Denver bietet zahlreiche Möglichkeiten, den Grusel hautnah zu spüren. Geistertouren durch die historische Innenstadt führen zu viktorianischen Häusern, ehemaligen Hotels und geheimnisvollen Orten, die besonders im Halloween-Monat ihren unheimlichen Charme entfalten. Ähnliche Rundgänge finden in Fort Collins, Breckenridge und anderen Städten statt – überall dort, wo Geschichte und Geister aufeinandertreffen.
Colorado zeigt mit seinen Geisterorten, Spukhäusern und Festivals eine andere, mystische Seite. Wer sich traut, entdeckt im Oktober einen Bundesstaat, in dem die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen – und der Nervenkitzel garantiert ist.
Mehr Infos (auf Deutsch) unter www.colorado.com.