Die Einreise in die Vereinigten Staaten kann aufregend sein – vor allem beim ersten Mal. Zwischen Formularen, Sicherheitskontrollen und Zollfragen tauchen bei vielen Reisenden Sorgen auf: Was erwartet mich bei der Immigration? Wie streng sind die Beamten? Und was passiert, wenn ich etwas falsch mache? Und gerade seit diesem Jahr sind viele Reisende nervöser als je zuvor.
Die gute Nachricht: Mit ein wenig Vorbereitung verläuft die Einreise in die USA auch derzeit in der Regel reibungslos. Jedes Jahr betreten Millionen von Menschen problemlos amerikanischen Boden – auch aus Europa. Wichtig dabei ist, immer daran zu denken, dass die Kontrollen vor allem der Sicherheit dienen, nicht dem Misstrauen.
Beliebte Einreisepunkte wie die Flughäfen in New York (JFK), Los Angeles, Atlanta, Chicago oder Miami können eine Hürde darstellen: Es dauert länger und der Stress der Beamten könnte sich auch auf die Umgangsformen und das Verständnis übertragen. Der Tipp daher: Wählen Sie nach Möglichkeit weniger frequentierte Einreiseorte (z. B. gibt es Direktflüge von Deutschland nach Denver, Charlotte, Detroit oder Portland).

Die wichtigsten Einreisevoraussetzungen
1. Reisepass
Ihr Reisepass muss mindestens sechs Monate über das geplante Rückreisedatum hinaus gültig sein. Achten Sie darauf, dass der Pass unbeschädigt und maschinenlesbar ist.
2. ESTA oder Visum
Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und über 40 weiteren Ländern nehmen am Visa Waiver Program (VWP) teil. Sie benötigen daher kein Visum, sondern nur eine elektronische Reisegenehmigung (ESTA).
- Antrag online unter esta.cbp.dhs.gov
- Kosten: 40 US-Dollar (seit 30. Sept. 2025)
- Gültigkeit: zwei Jahre, für mehrere Einreisen
- Beantragung: möglichst früh; empfohlen: spätestens 72 Std. vor Abflug
- Jeder Reisende – auch Kinder und Babys – braucht eine eigene ESTA-Genehmigung
WICHTIG:
Ein genehmigtes ESTA garantiert nicht die Einreise – die endgültige Entscheidung trifft der Beamte oder die Beamtin der Immigrationsbehörde nach der Ankunft am US-Flughafen. Hier gilt: Smartphone weg, entspannt und freundlich sein, ehrliche Antworten geben und immer sofort auf etwaige Verständnisschwierigkeiten hinweisen. Wer sich selbst widerspricht oder gereizt ist, riskiert, dass Missverständnisse entstehen und die Situation ungemütlich werden kann.
Wenn der Reisepass innerhalb der zwei Jahre ESTA-Gültigkeit abläuft, verliert auch die ESTA-Genehmigung automatisch ihre Gültigkeit an demselben Tag. Man muss dann mit einem neuen Reisepass eine neue ESTA beantragen.
Wer seit 2011 in bestimmte Länder gereist ist oder bestimmte Doppelstaatsbürgerschaften hat, kann nicht VWP/ESTA-berechtigt sein und braucht stattdessen ein Visum. Grundlage ist der Visa Waiver Program Improvement and Terrorist Travel Prevention Act; prüfen Sie die aktuelle DHS-/CBP-Hinweisseite, da diese Liste von DHS festgelegt und aktualisiert wird.
3. Besuchervisum
Wenn VWP/ESTA nicht möglich ist, beantragen Sie ein B-1/B-2-Visum (DS-160 + Interview in US-Botschaft/Konsulat). Die Gültigkeit beträgt je nach Gegenseitigkeitsabkommen häufig bis zu 10 Jahre (Mehrfacheinreisen), die Aufenthaltsdauer pro Einreise wird bei der Einreise durch CBP festgelegt (bei B-2 touristisch oft bis zu 180 Tage).

Bei der Ankunft in den USA
Nach der Landung werden Sie zur Immigration und Zollkontrolle (U.S. Customs and Border Protection – CBP) geleitet. Das Verfahren ist für alle Reisenden gleich, ob in New York, Los Angeles oder San Francisco.
Immigration (Einreise)
Ein Beamter oder eine Beamtin prüft Ihre Dokumente und Fingerabdrücke und macht ein Foto. Dies ist Pflicht und kann nicht abgelehnt werden.
Es folgen einige Standardfragen, z. B.:
- Was ist der Zweck Ihrer Reise?
- Wie lange bleiben Sie in den USA?
- Wo werden Sie übernachten?
- Haben Sie ein Rückflugticket?
- Was machen Sie beruflich?
👉 Tipp: Antworten Sie ehrlich, freundlich und knapp. Zeigen Sie bei Bedarf Ihre Hotelbestätigung oder Ihre Rückflugdaten. Nervosität ist normal – die Beamten erleben das täglich. Solange Ihre Angaben stimmen, gibt es keinen Grund zur Sorge. Wenn Sie Schwierigkeiten mit der englischen Sprache haben, geben Sie dies gleich zu Beginn an.
In Einzelfällen kann es zu kurzen Zusatzkontrollen kommen, etwa bei unklaren Angaben oder Zufallsauswahlen. Das bedeutet nicht, dass Sie abgewiesen werden.
Wer regelmäßig reist, kann ein sogenanntes Trusted Traveler-Programm wie Global Entry oder NEXUS nutzen, das die Einreise erheblich beschleunigt. Alternativ hilft die Mobile Passport Control App der CBP (kostenlos für iOS und Android), um Wartezeiten zu verkürzen.
Zoll (Customs)
Sie füllen mittlerweile digital oder (in seltenen Fällen noch) auf Papier eine Zollerklärung aus.
Anzugeben sind z. B. Lebensmittel, Pflanzen, Souvenirs oder Bargeld über 10.000 US-Dollar. Alkohol und Tabakwaren dürfen nur in kleinen Mengen eingeführt werden.
👉 Tipp: Bringen Sie keine frischen Früchte, Fleisch oder Pflanzenprodukte mit – diese werden sonst beschlagnahmt. Bei der Gepäckabholung patrouillieren oft Spürhunde, die sich nicht täuschen lassen.

Bei der Ausreise: TSA-Sicherheitskontrollen am Flughafen
Die Transportation Security Administration (TSA) sorgt bei der Ausreise an US-Flughäfen für Sicherheitskontrollen.
Wichtige Hinweise:
- Flüssigkeiten dürfen nur in 100-ml-Behältern im 1-Liter-Beutel mitgeführt werden.
- Schuhe, Gürtel, Jacken und elektronische Geräte müssen bei der Kontrolle meist ausgezogen bzw. einzeln gescannt werden.
- Seien Sie höflich, geduldig und folgen Sie den Anweisungen – Smalltalk ist erlaubt, Diskussionen über Sicherheitsregeln nicht.
Aktuelle Situation: Haushaltssperre der US-Regierung (2025)
In Phasen einer sogenannten „Government Shutdown“ kann es in den USA zu vorübergehenden Einschränkungen kommen.
- Bundesverwaltete Einrichtungen wie Nationalparks, historische Monumente oder Museen können teilweise geschlossen oder nur eingeschränkt zugänglich sein.
- Beispiel: Das Muir Woods National Monument in Kalifornien ist derzeit geschlossen; Alternativen sind Armstrong Redwoods oder Henry Cowell Redwoods State Park.
- Staatlich verwaltete Parks (State Parks), wie die meisten in Kalifornien, bleiben geöffnet.
- Flugreisen sind nur minimal betroffen, doch längere Wartezeiten bei Sicherheits- oder Einreisekontrollen sind möglich.
👉 Tipp: Prüfen Sie vor Ihrer Reise die aktuellen Hinweise auf der offiziellen Website des National Park Service (www.nps.gov) und planen Sie bei Flügen etwas mehr Zeit ein.
Fazit: Willkommen statt Willkür
Die US-Einreisebehörden gelten als gründlich, aber fair. Einzelfälle strenger Kontrollen sind selten und erhalten oft überproportionale mediale Aufmerksamkeit. Wer sich vorbereitet, ehrlich antwortet und ruhig bleibt, wird in aller Regel freundlich empfangen und kann sich schon bald auf das Wesentliche konzentrieren: die Reise.
Mit gültigem Reisepass, ESTA oder Visum, einem Lächeln und ein wenig Geduld steht Ihrem Start in den Urlaub nichts im Wege.
Weitere Informationen:
- Offizielle ESTA-Seite: esta.cbp.dhs.gov
- US-Botschaft Berlin: de.usembassy.gov
