New Yorks grüne Seiten

15. Aug. 2025 | News, Tipp, USA

New York City im Sommer – das heißt Energie, Wärme und ein urbaner Rhythmus, der nie stillsteht. Doch zwischen den Wolkenkratzern, Boulevards und Backsteinfassaden verbergen sich Oasen, die zum Innehalten einladen. Parks, botanische Gärten, Uferpromenaden und naturnahe Kulturorte zeigen, dass die Metropole nicht nur laut und hektisch sein kann, sondern auch leise, naturverbunden und überraschend erholsam. In allen fünf Boroughs finden sich Orte, an denen Vögel statt Autohupen zu hören sind und Blätterrauschen die Stadtkulisse ergänzt.

Diese Rückzugsorte sind nicht nur perfekt für entspannte Stunden im Grünen, sondern oft auch kulturelle und historische Hotspots – ideal für alle, die das urbane Leben lieben und gleichzeitig zwischendurch Abstand suchen.

Sommer in der Bronx – sieht nich nach NYC aus, ist es aber! © Tagger Yancey IV / NYC Tourism + Conventions

Manhattan: Zwischen mittelalterlicher Ruhe und moderner Parkarchitektur

Fort Tryon Park & The Met Cloisters

Ganz im Norden Manhattans, hoch über dem Hudson River, liegt der Fort Tryon Park – einer der romantischsten Parks der Stadt. Er wurde in den 1930er-Jahren von Landschaftsarchitekt Frederick Law Olmsted Jr. entworfen, dessen Vater den berühmten Central Park plante. Heute locken terrassierte Gärten, verschlungene Wege und der Heather Garden, einer der ältesten Blumengärten New Yorks, der zu jeder Jahreszeit ein anderes Farbenspiel zeigt.

Mitten im Park steht The Met Cloisters – ein Museum, das wie ein mittelalterliches Kloster wirkt und eine Außenstelle des Metropolitan Museum of Art ist. Die Sammlung umfasst europäische Kunst und Architektur des Mittelalters, ergänzt durch idyllische Innenhöfe und Kräutergärten, die historische Heil- und Küchenpflanzen zeigen. Ein Ort, an dem Kunst, Architektur und Natur verschmelzen – ideal für ruhige Stunden fernab des Trubels.

Spaziergänger auf der begrünten High Line in Chelsea, flankiert von moderner Glasarchitektur und Blick auf die Skyline.
Die High Line in Chelsea, Manhattan – urbaner Park auf einer ehemaligen Bahntrasse mit moderner Architektur
© Brittany Petronella / NYC Tourism + Conventions

High Line & Little Island

Auf einer ehemaligen Hochbahntrasse entstand mit der High Line einer der kreativsten Parks der Welt. Über 2,3 Kilometer führt der erhöhte Fußweg durch das West Side-Viertel Chelsea – mit Blicken auf Straßenkunst, Galerien, moderne Architektur und das urbane Grün, das sich zwischen den Schienen ausbreitet. Die Bepflanzung ist inspiriert von der Wildvegetation, die sich einst auf der stillgelegten Trasse ansiedelte.

Am südlichen Ende wartet Little Island, eine künstlich angelegte Parkinsel auf Stelzen. Sie kombiniert spektakuläre Architektur mit Themengärten, Spazierwegen und einem Amphitheater für Konzerte und Theater unter freiem Himmel. Im Sommer finden hier regelmäßig kostenlose Veranstaltungen statt, die den Sonnenuntergang über dem Hudson in ein kulturelles Erlebnis verwandeln.

Brooklyn: Historische Parklandschaften und Hafenromantik

Prospect Park & Brooklyn Botanic Garden

Der Prospect Park gilt als grüne Lunge Brooklyns und ist ein Werk derselben Landschaftsarchitekten, die den Central Park gestaltet haben. Er ist weniger touristisch, dafür persönlicher – mit weiten Wiesen, einem großen See, dem Prospect Park Zoo und Waldgebieten, die ein Gefühl von Landurlaub mitten in der Stadt vermitteln. Im Sommer beleben Open-Air-Konzerte und Food-Festivals die Wiesen, im Herbst locken bunte Blätterspaziergänge.

Glasgewächshäuser des Brooklyn Botanic Garden, umgeben von Bäumen, mit Spiegelung im Wasserbecken.
Glasarchitektur und botanische Vielfalt im Brooklyn Botanic Garden © Tagger Yancey IV / NYC Tourism + Conventions

Direkt am Parkeingang liegt der Brooklyn Botanic Garden, ein botanisches Paradies mit Themengärten aus aller Welt. Besonders beliebt ist der japanische Garten mit Teich und Pavillon, wo im Frühjahr Kirschblütenfeste gefeiert werden. Im Shakespeare Garden wachsen Pflanzen, die in den Werken des Dramatikers erwähnt werden, während das Gewächshaus tropische und Wüstenpflanzen ausstellt.

Am East River, zwischen Brooklyn Bridge und Manhattan Bridge, erstreckt sich der Brooklyn Bridge Park über 34 Hektar. Die verschiedenen Piers haben jeweils eigene Schwerpunkte – von Sportflächen über Spielplätze bis zu Picknickwiesen mit direktem Blick auf die Skyline.

Blick vom Brooklyn Bridge Park auf die Manhattan-Skyline und die Brooklyn Bridge im Herbst.
Herbstfarben im Brooklyn Bridge Park mit Panoramablick auf die Brooklyn Bridge und die Skyline
© Julienne Schaer / NYC Tourism + Conventions

Ein Highlight ist Jane’s Carousel, ein originalgetreu restauriertes Karussell aus dem Jahr 1922, das in einem gläsernen Pavillon am Wasser steht. Der Park ist zu jeder Tageszeit sehenswert, besonders jedoch bei Sonnenuntergang, wenn das Licht die Hochhäuser von Manhattan in warmes Gold taucht.

Bronx: Naturvielfalt und Renaturierung

New York Botanical Garden

Der New York Botanical Garden ist nicht nur einer der größten botanischen Gärten Nordamerikas, sondern auch ein Zentrum für Forschung und Bildung. Auf 100 Hektar finden sich über eine Million Pflanzen, darunter ein alter Eichenwald, Rosengärten, ein tropisches Glashaus und saisonale Sonderausstellungen. Die aktuelle Ausstellung „Van Gogh’s Flowers“ kombiniert Kunst und Natur zu einem multisensorischen Erlebnis.

Glashaus des New York Botanical Garden in der Bronx, umgeben von bunten Blumenbeeten unter blauem Himmel.
Farbenprächtige Blumenbeete vor dem historischen Glashaus im New York Botanical Garden, Bronx
© Tagger Yancey IV / NYC Tourism + Conventions

Bronx River Greenway

Der Bronx River Greenway ist ein Paradebeispiel für die Rückeroberung von Natur in der Großstadt. Entlang des einzigen Süßwasserflusses New Yorks führen Wander- und Radwege durch Wälder, Feuchtgebiete und Stadtviertel. Hier kann man Reiher beobachten, auf Schildkröten treffen oder im Kajak die stille Seite der Bronx kennenlernen.

Queens: Nachhaltigkeit und Panoramen

Queens Botanical Garden

Einst Teil der Weltausstellung 1939, ist der Queens Botanical Garden heute ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Neben Themengärten für Rosen, Heilpflanzen und Schmetterlinge verfügt er über ein Besucherzentrum mit Gründach und Regenwassersystem. Workshops und Führungen bieten Wissen rund um Stadtökologie und Biodiversität.

Metallene Unisphere-Skulptur mit Wasserfontänen im Flushing Meadows Corona Park in Queens, New York, umgeben von Spaziergängern und Radfahrern.
Flushing Meadows Corona Park in Queens mit der ikonischen Unisphere und sprudelnden Wasserfontänen
© Christopher Postlewaite / NYC Tourism + Conventions

Flushing Meadows Corona Park

Direkt daneben liegt der Flushing Meadows Corona Park – bekannt für die Unisphere, das ikonische Weltkugel-Denkmal. Der Park bietet Sportflächen, Seen, Radwege und ist Veranstaltungsort zahlreicher Festivals. Museen wie das Queens Museum oder die New York Hall of Science ergänzen das Naturerlebnis um Kultur.

Hunter’s Point South Park

Am East River in Long Island City gelegen, bietet der moderne Hunter’s Point South Park großzügige Rasenflächen, Picknickplätze und Aussichtsplattformen mit einem der besten Blicke auf die Midtown-Skyline. Die nachhaltige Gestaltung mit heimischer Bepflanzung und Regenwassermanagement macht ihn zu einem Vorzeigebeispiel urbaner Parkplanung.

Blick auf den East River mit Manhattan-Skyline und Queensboro Bridge vom Hunters Point in Queens bei Sonnenuntergang.
Aussicht vom Hunters Point in Queens auf die Skyline Manhattans und die Queensboro Bridge
© Julienne Schaer / NYC Tourism + Conventions

Staten Island: Weite Wälder und kulturelle Vielfalt

Staten Island Greenbelt

Mit mehr als 1.100 Hektar ist der Staten Island Greenbelt eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete New Yorks. Über 50 Kilometer Wanderwege erschließen Wälder, Moore und Hügel. Besonders schön ist der Blue Trail, der bis zum Staten Island Lighthouse führt. Das Greenbelt Nature Center bietet Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt und veranstaltet geführte Touren.

Snug Harbor Cultural Center & Botanical Garden

Auf dem Gelände eines historischen Seefahrerheims liegt heute ein vielseitiges Kultur- und Naturzentrum. Die Gärten reichen vom formalen Rosengarten bis zum Chinesischen Gelehrtengarten. Museen, Kunstgalerien und wechselnde Veranstaltungen machen Snug Harbor zu einem Ort, an dem man leicht einen ganzen Tag verbringen kann.


Infos: Naturtipps für New York-Besucher

  • Beste Reisezeit: Frühling (Kirschblüte) und Herbst (Herbstlaub) für farbenprächtige Natur.
  • Öffnungszeiten: Die meisten Parks sind von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet.
  • Eintritt: Viele Parks sind kostenlos; für botanische Gärten und Museen wird meist Eintritt erhoben.
  • Anreise: U-Bahn, Fähre oder Bus – viele Oasen sind leicht erreichbar.
  • Tipp: Früh am Morgen sind die Parks am ruhigsten und bieten das beste Licht für Fotos.

Mehr Infos unter nyctourism.com.

Besucher spazieren entlang der High Line in Manhattan, flankiert von üppiger Vegetation und Blick auf die umliegende Stadt.
Panoramablick auf die High Line in Chelsea, Manhattan, mit üppiger Begrünung © Will Steacy / NYC Tourism + Conventions

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